Der Suhrkamp Verlag und der Philosoph Ernst Bloch

Die Bedeutung Karola Blochs für die Veröffentlichung des philosophischen Werkes von Ernst Bloch bei Suhrkamp / NEU: talheimer-Edition von Briefen Karola Blochs an Siegfried Unseld

Pressemeldung der Firma Talheimer Verlag Medienberatung und Consulting GmbH

Die Sammlung von mehr als zweihundert Briefen von Karola Bloch an den Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld aus den sechziger und siebziger Jahren offenbart eine bislang weitgehend unterschätzte Rolle der Architektin und Jüdin bei der Herausgabe des philosophischen Gesamtwerkes von Ernst Bloch. Die Briefe zeigen das proaktive und sensible Editionsmanagement Karola Blochs, das nicht selten das Handeln des Verlegers Unseld zu beeinflussen versuchte.

Die Einblicke in bisher unveröffentlichte Briefe an den Suhrkamp Verlag zeigen die Geschichte einer engen Freundschaft zwischen Ernst und Karola Bloch sowie Siegfried und Hilde Unseld. Sie belegen die Bedeutung Karola Blochs für die Ermöglichung der Gesamtausgabe überhaupt. Zudem beschreiben sie das Verhältnis der Blochs zu zeitgenössischen Intellektuellen wie etwa Walter Benjamin, Theodor Adorno, Arnold Metzger und anderen.

„Etwas, das in die Phantasie greift.“ So lautet ein Schlüsselsatz von Karola Bloch. In ihm wirkt die damalige politische Aufbruchstimmung der bundesrepublikanischen Gesellschaft bis heute nach. Der Wunsch nach Veränderung fordert die „Anstrengung des Begriffs“, die Auseinandersetzung mit Philosophie und Politik, die Beschäftigung mit Theorie und Praxis. Die erhoffte Umwälzung der Verhältnisse, die Emanzipation des Individuums, neue Lebensformen – all dies verlangt tätige Phantasie, konkrete Utopie. Die Briefwechsel zwischen bedeutenden Personen jener Zeit können einen Zugang in das Denken, in Konflikte und Stimmungen jener Tage eröffnen. Der nachfolgend wiedergegebene Briefwechsel will solche Einsichten ermöglichen. Dabei stehen die Akteure Karola Bloch, Siegfried Unseld, Jürgen Teller und Ernst Bloch im Vordergrund. Diese Briefe sind Spuren angestoßener und vollendeter Arbeit, von unabgegoltener praktischer Hoffnung und der Sehnsucht nach einem sich befreienden Subjekt.

Mit dieser Edition von Briefen Karola Blochs an den Verleger Siegfried Unseld und den Philosophen Jürgen Teller, einem Schüler ihres Mannes Ernst Bloch, lassen sich die besonderen Lebensleistungen der Architektin, Polin, Jüdin, Sozialistin und fleißige Briefeschreiberin Karola Bloch würdigen. Es sind Briefe aus ihrer Tübinger Zeit, nachdem Ernst und Karola Bloch aus politischer Überzeugung die DDR 1961 verlassen hatten. Die Briefe an Siegfried Unseld – vorwiegend aus den sechziger und siebziger Jahren (1960–1990) – spiegeln die damaligen politischen Kontroversen und insbesondere die Geschichte der Entstehung des Blochschen Gesamtwerkes. Die Briefe an den von der StaSi verfolgten Jürgen Teller schreibt Karola Bloch in den achtziger Jahren (1982–1989), im letzten Jahrzehnt der DDR, bevor die dort anwachsende Bürgerbewegung die Mauer von innen einstürzen lässt.

Irene Scherer, Welf Schröter (Hg.)

„Etwas, das in die Phantasie greift“

Briefe von Karola Bloch an Siegfried Unseld und Jürgen Teller

396 Seiten, 44,00 Euro, Mössingen 2015, ISBN 978-3-89376-156-2

Mit Beiträgen von Karola Bloch, Jürgen Jahn, Gordana Škorić, Claudia Lenz, Irene Scherer, Welf Schröter



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