Preisverleihung Wettbewerb Motion Picture 2.0 im Wissenschaftsjahr 2014 – Die digitale Gesellschaft

Sa, 29. November 2014, 19.30 Uhr, ZKM_Medientheater, Eintritt frei

Pressemeldung der Firma ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe

Zum ersten Mal hat das ZKM | Karlsruhe im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2014 – Die digitale Gesellschaft den experimentellen Videowettbewerb Motion Picture 2.0 ausgeschrieben. Mit rund 1300 Downloads und 40 Wettbewerbsbeiträgen stieß die neue Aufnahmetechnologie auf positive Resonanz. Die GewinnerInnen werden am Samstag, 29. November um 19.30 Uhr im ZKM_Medientheater in Kooperation mit der feierlichen Giga-Hertz-Preisverleihung ausgezeichnet.

Die Ausschreibung richtete sich an SchülerInnen und Filmbegeisterte. Eine namhafte Jury, bestehend aus Janine Burger (ZKM | Museumskommunikation), Dietmar Schädel (Vorsitzender Deutsche Gesellschaft für Photographie), Benjamin Heidersberger (Ponton Lab Berlin), Dr. Oliver Langewitz (Filmboard Karlsruhe), Yoreme Waltz (Sasha Waltz & Guests Berlin), Laurence Rilly (Arte Creative Strasbourg) und Bernd Lintermann (ZKM | Institut für Bildmedien, Projektleiter Motion Picture 2.0 ZKM), entschied über die besten Einreichungen im Wettbewerb.

Mit der neuen Methode, Motion Picture 2.0, wird die Orientierung der Kamera während der Aufnahme aufgezeichnet. Dadurch kann beim Abspielen das Bildfenster orientierungsrichtig wiedergegeben werden. Im Gegensatz dazu geht bei der Aufnahme von Filmen mit traditionellen Kameras die Orientierungsinformation der Kamera verloren. Bei der Wiedergabe orientierungsrichtiger Videos jedoch wird das Bild aktiv: Der Zuschauer wird körperlich in die Betrachtung eingebunden.

Die TeilnehmerInnen des Wettbewerbs setzten sich in ihren Beiträgen mit neuen technischen und erzählerischen Möglichkeiten, die die Motion Picture 2.0 Technologie bietet, auseinander. Sie experimentierten auf ganz unterschiedliche Weise mit der neuen Aufnahmetechnologie und wandten diese spielerisch in ihren Beiträgen an. Die entstandenen Ergebnisse überraschten durch ihre kreative Herangehensweisen: Von rein technischen Experimenten mit der Videotechnologie bis hin zu innovativen Erzählstrukturen, bilden die Beiträge ein vielfältiges Spektrum an sehenswerten Ideen und Konzepten.

Im regulären Wettbewerb wurden zwei 1. Preise vergeben. Der 1. Preis geht sowohl an „Robi_wan_kenobi“ (Robert Gwisdek, Berlin) für den Beitrag „Scheibe“ als auch an „Locherfilm“ für „Der Beobachter“ (Jörg Locher, Jeremias Heppeler, Andreas Henrich, Željko Marović, Alexander Gleich, Konstanz).

Jury-Statement zu „Scheibe“ von „Robi_wan_kenob“:

„Mit einfachen Mitteln, aber durchaus mit vielen Vorüberlegungen produziert, überzeugt der Film in seinen Teilen, als auch im Gesamtkonzept. Ein alltägliches Setting, ein durchschnittlicher junger Mann und ein paar improvisierte Zeilen Text lassen den Zuschauer über Inhalt und Machart des Films nachdenken. Die Jury überzeugte der Film auch durch seine ausgeklügelte Rhythmik. Die sprachliche Dynamik wird in das Bildliche übertragen und steigert sich vom körperlichen Drehen des Protagonisten bis zu Drehungen und Spiegelungen der Kamera in unterschiedlichen Achsen, immer die sprachlichen Wendungen durch die Form begleitend.“ http://bit.ly/11T6NAj

Jury-Statement zu „Der Beobachter“ von „Locherfilm“ (Jörg Locher, Jeremias Heppeler, Andreas Henrich, Željko Marović, Alexander Gleich, Konstanz):

„Der Beobachter ist ein spannender Gangster-Kurz-Film. Er setzt die Motion Picture 2.0 Technologie in herausragender Weise ein, verortet die einzelnen Personen im Raum und benutzt die räumliche Kameraführung für etwas, dass dem Schnitt im konventionellen Film entsprechend ist. Der Film Der Beobachter spricht den Betrachter dadurch direkt an. Der Zuschauer muss, um im Geschehen zu bleiben, sich stetig umorientieren und wird dadurch in die Handlung integriert. Der Zuschauer wird quasi vom Filmgeschehen umstellt und in die in der Narration thematisierte Gruppendrucksituation hineingezogen. Das Eingehen auf die Abspielsituation gibt dem Film seine Besonderheit und Stärke und zeichnet ihn dadurch aus. Die Thematik des Films greift aber auch über die spezifische Narration hinaus und stellt die Frage, die vor jeder Herausforderung steht. Soll man sich auf etwas Ungewisses und Neues einlassen – möchte man aktiv teilnehmen oder nur beobachten? Die direkte Ansprache des Zuschauers und die Aufforderung zum Reflektieren von Passivität und Aktivität lässt den Film nachhaltig in Erinnerung bleiben.http://bit.ly/11T7c5F

Den 2. Preis erhält „Severin“ (Severin Vogl, München) für „Sonntag 12 Okt.-28 (Für Romi)“:

Jury-Statement: „Der Film zeigt eine mit viel Liebe zum Detail gemachte Reise durch eine Fantasiewelt, die stark assoziativ ausgestaltet ist. Mit einfachen Mitteln schafft der Autor des Films eine skurrile, schräge und absurde Welt in seinem eigenen Wohnzimmer, schafft es aber, den Zuschauer in diese Welt eintauchen zu lassen, wie in ein surreales Gedankenspiel an einem melancholischem Sonntagnachmittag. Besonders gut in dem Film sind die verschiedenen Perspektiven und die Kamerafahrten umgesetzt, die mit Ferne und Nähe spielen, Dynamik besitzen, aber niemals das ganze Setting aufdecken und den Zuschauer gespannt an dem Film teilhaben lassen.“ http://bit.ly/1rn8Lzv

„Laufbursche“ (Franz Höfner & Tim Schober, Berlin) wird mit dem 3. Preis für „Wie die Bilder laufen lernten (1)“ ausgezeichnet

Jury-Statement: „Der Titel ist eine Hommage an die wunderbare Welt des Stummfilms und verweist gleichzeitig augenzwinkernd auf den Projektnamen Motion Picture 2.0. Im Film wird diese Brücke mit Referenzen zu beiden Formaten ausgearbeitet. Bewegungen werden einerseits in Einzelbildern festgehalten, auch als „Stop-Motion“-Technik bekannt, um diese andererseits dann auch mit dem gesamten Bildausschnitt wieder in Bewegung zu setzen. Mit scheinbar einfachen Mitteln wird eine Illusion von Räumlichkeit und Bewegung geschaffen.“ Der Jury gefällt das umfassende und in sich schlüssige Konzept, welches den Bogen von den Ursprüngen des Films zu seiner Erweiterung im digitalen Zeitalter spannt. http://bit.ly/1vISbkl

Jury des Wettbewerbs Motion Picture 2.0

– Janine Burger (ZKM | Museumskommunikation)

– Dietmar Schädel (Vorsitzender Deutsche Gesellschaft für Photographie)

– Benjamin Heidersberger (Ponton Lab Berlin)

– Dr. Oliver Langewitz (Filmboard Karlsruhe)

– Yoreme Waltz (Sasha Waltz Group Karlsruhe)

– Laurence Rilly (Arte Creative Strasbourg)

– Bernd Lintermann (ZKM | Institut für Bildmedien, Projektleiter Motion Picture 2.0 ZKM)

Die besten Beiträge sind bis zum 6. Januar 2015 im PanoramaLabor des ZKM | Karlsruhe erlebbar, auf der projekteigenen Website http://motionpicture2.zkm.de oder über die Applikation auf dem eigenen Smartphone zu sehen.

Wissenschaftsjahr 2014 – Die Digitale Gesellschaft

Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Die digitale Gesellschaft ist eine Gesellschaft im Umbruch. Digitale Technologien durchdringen unseren Alltag und bieten eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Das Wissenschaftsjahr 2014 – Die digitale Gesellschaft zeigt auf, wie Wissenschaft und Forschung diese Entwicklung mit neuen Lösungen vorantreiben und widmet sich den Auswirkungen der digitalen Revolution. www.digital-ist.de.



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