Jetzt auch als Hörbuch im underDog-Verlag – Lothar Tiedtkes autobiografische Erzählung „Mundtot? Stasi-Opfer der DDR-Haftpsychiatrie klagt an“
Hörbuchstimme Lothar Tiedtkes in der Hörbuchfassung von „Mundtot? Stasiopfer der DDR-Haftpsychatrie klagt an“ ist die professionelle Sprecherin Anke Haas. Für sie war dieses Hörbuch ein ganz besonderes Projekt, erzählt sie. Zum einen, weil die Umsetzung der Autobiografie eines Mannes für sie als Frau natürlich eine besondere Herausforderung bedeutete. „Es durfte in meinen Augen nicht zu weiblich klingen“, erklärt Anke Haas, „sollte aber dennoch „von mir“ sein. Zudem kenne ich als „Wessi“ die DDR-Geschichten nur aus Erzählungen oder durch gelegentliche Besuche in der damaligen DDR, wobei zu bedenken ist, dass ich zu der erwähnten Zeit noch ein Kind war.“ Sie fragte sich daher, ob sie die Gefühle, die Atmosphäre und die Geschehnisse authentisch über das Mikrofon transportieren könnte. Ob sie der Brisanz des Themas gerecht werden würde. Doch sie beschloss, das Angebot anzunehmen, ohne im Detail zu wissen, was genau Lothar Tiedtke zu berichten hatte.
„Autobiografien sind immer sehr emotionale und in höchstem Maße persönliche Erzählungen“, sagt Anke Haas, nachdem sie in Lothar Tiedtkes Erinnerungen eingetaucht ist. „Schließlich kann jeder Mensch nur EINE solche Geschichte aufschreiben. Im Gegensatz zu fiktiven Lektüren darf sich die Fantasie nicht einmischen und alle Orte, Menschen und Erlebnisse, die der Autor beschreibt, hängen unweigerlich mit Erinnerungen und Erfahrungen anderer Menschen zusammen. Der Autor steht somit gewissermaßen ständig auf dem Prüfstand und hat dennoch das Recht, seine eigene Geschichte aus der Erinnerung, denn um nichts anderen handelt es sich hierbei, weiterzugeben und das Vergessen zu bekämpfen.“
Lothar Tiedtkes Bericht ist alles andere als leichte Kost. „Mir als „Fremde“ war es dabei ein Anliegen, seine Lebensgeschichte lebendig, unvoreingenommen, neutral und dennoch packend zu erzählen“, so die Hörbuchsprecherin. Dabei war es ihr Anliegen, den Hörerinnen und Hörern keine Fremde, sondern Vertraute zu sein, die diese unfassbare Geschichte weitergibt und mit der man sich vielleicht sogar anschließend in Gedanken über das Gehörte austauscht.
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