Podiumsdiskussion zur Technisierung des Menschen

Pressemeldung der Firma Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik

Wie viel Mensch darf Technologie ersetzen? Wie weit darf die Technisierung des Menschen gehen? Namhafte Experten aus Orthopädie-Technik, Wissenschaft und Kunst diskutierten in einer Podiumsdiskussion in der DASA-Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund die Folgen der Verschmelzung von Mensch und Technik.

Was bedeutet die Verbindung von Mensch und Maschine? Welche Chancen, aber auch Risiken ergeben sich dadurch für uns? Wichtige Fragen, die in einer Podiumsdiskussion in der DASA-Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund am vergangenen Donnerstag, 28. April, thematisiert wurden. Moderator und DASA-Kurator Thomas Jander diskutierte das Thema mit Gesprächspartnern aus Kunst, Wissenschaft und Sport, mit Betroffenen wie mit Kritikern und Aktivisten. Extra aus Kiel reiste der oberschenkelamputierte Mountainbike-Profi und gelernte Orthopädie-Techniker Stephan Büchler an. Außerdem waren auch der Blogger, Journalist und bekennende Cyborg Enno Park und die Künstlerin Susanna Hertrich zu Gast in der DASA. Christopher Coenen, der am Karlsruher Institut für Technologie zu ethisch kontroversen Wissenschafts- und Technikfeldern forscht, komplettierte die Diskussionsrunde.

Prothesen als Lifestyle-Produkt?

Nach einer Einführung von Thomas Jander klärten die Teilnehmer zunächst den Begriff des „Cyborgs“ und diskutierten anschließend die Folgen der Verschmelzung von Mensch und Technik. Außerdem wurde erörtert, was die moderne Prothetik mit Robotern und Cyborgs gemein hat. Am Beispiel von Markus Rehm, der als unterschenkelamputierter Athlet im Sommer an den Olympischen Spielen in Rio teilnehmen möchte, setzte sich die Runde mit der Inklusion im Sport auseinander. Stephan Büchler kritisierte vor allem die zeitliche Trennung der Olympischen Spiele und der Paralympics. „Wo wäre der Unterschied, wenn alle bei einem gemeinsamen Event an den Start gehen?“, fragte er in die Runde. Unter der Fragestellung „Wie weit entwickelt ist der Cyborg von heute?“ ließen sich die Diskussionsteilnehmer und das Publikum von Enno Park erklären, was heutzutage schon in Menschen implantiert werden kann und was für ein Nutzen sich daraus ergibt. So kann der Vorsitzende des Cyborg e.V. aus Berlin sein Smartphone nur entsperren, wenn das Gerät Kontakt zu einem Chip in seinem Finger bekommt.

Ein weiterer Schwerpunkt des Podiumsgesprächs war die Ästhetisierung der Prothetik. Moderator Thomas Jander präsentierte Beispiele für die mediale Inszenierung des beidseitig unterschenkelamputierten Sprinters Oscar Pistorius unter dem Stichwort „Meet the Super-Human“. Büchler stimmte der These zu, dass Prothesen immer mehr zu individuellen Kunstobjekten werden. „Die Leute sind offener in dieser Hinsicht. Die Entwicklung ist ähnlich wie bei Tattoos oder Piercings“, erklärte er. Abschließend wagte die Runde eine Prognose, blickte 20 Jahre in die Zukunft und versuchte zu umreißen, wie weit die „technische Evolution“ dann bereits gekommen ist. „Das Datensammeln wird zur Pflicht werden“, war sich Susanna Hertrich sicher. Stephan Büchler verwies vor allem auf die rasanten Entwicklungen in der Prothetik, „die sich nicht aufhalten lassen“.

DASA-Sonderausstellung „Die Roboter“

Um das spannende Verhältnis zwischen Mensch und Maschine dreht sich auch die Ausstellung „Die Roboter“ der DASA, in deren Rahmenprogramm die Podiumsdiskussion stattfand. Der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik stand der Ausstellung als Fachberater im Bereich Prothetik zur Verfügung. Die Sonderausstellung versucht nicht nur Antworten auf ethische Fragen zu finden. Auf 800 Quadratmetern bietet die Schau anhand von über 200 spannenden Objekten und mitreißenden Mitmachstationen auch einen umfassenden Streifzug durch die technische Entwicklung an der Schnittstelle von Mensch und Maschine. So können die Besucher beispielsweise einen Roboter selbst lenken oder mit ihm chatten. Ein besonderes Highlight ist ein Zeichenroboter, der die Gesichter der Besucherinnen und Besucher erkennt und auf Wunsch ein Porträt malt.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 25. September 2016 und ist an jedem Tag in der Woche geöffnet. Nach vorheriger Anmeldung bietet die DASA außerdem spezielle Führungen durch die Schau an. Mehr Infos zu den Öffnungszeiten und Führungen sowie den Eintrittspreisen gibt es unter www.dasa-dortmund.de



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Dateianlagen:
    • Stephan Büchler (2.v.l.) bei der Podiumsdiskussion in der DASA.


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