„Arzt hätt‘ ich nicht werden dürfen“ – die Verhörprotokolle des Adolf Eichmann
Programm der Gedenkstätte Ahlem
Der Täter am Schreibtisch: Adolf Eichmann war von 1941 bis 1945 Leiter des „Judenreferats IV B 4“ im Reichssicherheitshauptamt und für die Deportation von Millionen von Juden in die Konzentrations- und Vernichtungslager verantwortlich. Das Jerusalemer Bezirksgericht befand ihn 1961 in allen Anklagepunkten für schuldig und verurteilte ihn zum Tode, am 1. Juni 1962 wurde das Urteil vollstreckt. In ihrer szenischen Lesung präsentieren Harald Schandry und Bernd Surholt der hannoverschen Kammerspiele am Sonntag, 14. Juni 2015, um 17 Uhr in der Gedenkstätte Ahlem in der Heisterbergallee 10 in Hannover, Auszüge aus den Verhörprotokollen: Rechtfertigungen eines Mannes, der jegliche Verantwortung von sich weist. Der Eintritt ist frei.
275 Stunden hatte Eichmann seine Beteiligung an der Deportation und Vernichtung von mehr als sechs Millionen Juden abgestritten. Immer wieder behauptete er: „Ich war nur ein Befehlsempfänger von Hitler und Heydrich. Ich konnte gar kein Blut sehen. Arzt hätt‘ ich nicht werden dürfen . . .“ Doch mit Hilfe unzähliger Dokumente und noch lebenden Zeitzeugen konnten ihm die Israelis seine verbrecherische Karriere im Dritten Reich minutiös nachweisen.
Mit ihrer Inszenierung versuchen die Schauspieler Harald Schandry und Bernd Surholt vor allem an deutschen Schulen, historische Zusammenhänge zu verdeutlichen und Bezüge zu aktuellen Ereignissen herzustellen, Originalmaterial wie Liedtexte, Briefe oder Anordnungen der NSDAP-Parteileitung stellt Eichmanns Aussagen in einen umfassenden zeitgeschichtlichen Kontext. Auf Basis dieser verschiedenen historischen Dokumente zeichnen Schandry und Surholt ein verstörendes Bild des Schreibtischtäters Eichmann.
Harald Schandry ist Schauspieler und Regisseur und hat mehrere Jahre am Staatstheater Hannover gearbeitet, bevor er 2011 die Leitung des KinderTheaterHauses Hannover übernahm. Sein Kollege Bernd Surholt ist ebenfalls Schauspieler und Regisseur und zusätzlich als Synchronsprecher tätig.
Veranstaltungsort: Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover.
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