Ethnolook und Tribal Fashion um 1900
Ausstellung "Abenteuer Orient. Max von Oppenheim und seine Entdeckung des Tell Halaf" bis zum 10. August 2014 in der Bundeskunsthalle
Max Freiherr von Oppenheim (1860-1946) begann schon in jungen Jahren orientalische Textilien und Accessoires zu sammeln. Seine Liebe zur arabischen Welt – von Nordafrika bis in den Nahen Osten – und sein Wissensdurst entsprangen wohl auch dem Zeitgeist, denn der Orient lag im ausgehenden 19. Jahrhundert im Trend. In den 1890er-Jahren stattete der junge Baron seine Villa in Kairo in einem märchenhaft anmutenden orientalischen Stil aus und wurde schnell zu einem der gefragtesten Gastgeber seiner Zeit. Auf seinen Festen und Bällen waren Berühmtheiten wie etwa Gertrude Bell, John Jacob Astor und Cornelius Vanderbilt zu Gast. Oppenheim selbst liebte es, durch das Tragen exotischer Kostüme in andere Rollen zu schlüpfen, und öffnete seinen staunenden Gästen seine prall gefüllten Kleiderschränke. Die Damen fanden seidene, mit Goldfäden bestickte Kaftane, mit Pailletten besetzte Brokathosen, hauchzarte Tüllblusen und Schleier, reich verzierte Kappen und Schmuck aus aller Herren Länder. Die Herren kleideten sich in noch nach Wüstensand duftende Beduinengewänder oder festliche arabische Uniformröcke und schmückten sich mit Säbeln, Dolchen und Helmen. Zuweilen trugen auch die Damen verwegene Herrenaccessoires wie etwa die bunten, seidenen Kopfringe der Beduinen. Max von Oppenheims Kostümsammlung machte nach 1913 auch in Berlin Furore, wo er am Kurfürstendamm zu rauschenden Festen einlud. Die exotischen Kostbarkeiten Oppenheims werden wohl manche damalige Fashionista auch hinsichtlich ihrer eigenen Garderobe inspiriert haben. Über 70 dieser Kostbarkeiten sind jetzt in der Bundeskunsthalle in der Ausstellung „Abenteuer Orient. Max von Oppenheim und seine Entdeckung des Tell Halaf“ (bis 10. August 2014) zu sehen, und ihr Zauber ist bis heute ungebrochen.
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