„Die Evangelische Kirche und der Erste Weltkrieg“: Vorträge des Landesbischofs am 1. und 8. Juli 2014

Pressemeldung der Firma Landeskirchenamt der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers

Landesbischof Ralf Meister wird in zwei Vorträgen die Rolle der evangelischen Kirche im Ersten Weltkrieg thematisieren. Die Vortragsveranstaltungen finden am 1. und 8. Juli um 18 Uhr in der Kreuzkirche Hannover statt. Veranstalter ist die Evangelische Akademie Loccum. Im Anschluss an die Vorträge gibt es die Möglichkeit zu Diskussion und Aussprache.

Im ersten Vortrag (1.7.) wird es darum gehen, wie die Kirchen die Teilnahme an dem Krieg zu einer heiligen nationalen Pflicht stilisierten.

Im Mittelpunkt steht die Analyse von Textbeispielen. Wie haben damalige Predigten den Krieg aufgenommen? Wie wurde in kirchlichen Veröffentlichungen über den Krieg berichtet? Das damalige relativ auflagenstarke „Hannoversche Sonntagsblatt“ etwa zeigt Kriegspropaganda mit religiöser Argumentation: „Heute am Erntedankfest grüßen wir unsere Krieger, die gewaltigen Säeleute, die für Deutschland in Feindesland blutige Saat für unser Vaterland ausgestreut, die auch im Feindesland Zeit gefunden haben, den Acker zu bestellen, nächst Gott danken wir ihnen, dass der Segen der Ernte in die Scheuern eingebracht.“

Predigten aus der ersten Kriegshälfte spiegeln die Vorstellung eines gerechten Krieges, auch eines „Heiligen Krieges“ mit apokalyptischem Ausmaß wider: „Es ist im Grunde der Kampf um das Gute, das Göttliche, das Heilige, der Kampf gegen das Böse, das Ungöttliche, das Unheilige! Und wenn Jesus der große göttliche Erzieher der Menschheit ist […], dann ist Jesus auch unser Führer in diesem weltgeschichtlich entscheidenden Kampfe!“

Auf Grundlage dieser Zeitzeugnisse wird das Verhältnis von Religion und Krieg reflektiert. „Krieg ist Verrat am Friedensauftrag Christi“, sagt Landesbischof Meister. Ein Ausblick nimmt die Trennung von Kirche und Staat nach dem 1. Weltkrieg in den Blick: Damit sei auch die Rolle der Kirche als einer kritischen Instanz gegenüber dem Staat möglich geworden, so Meister.

Im zweiten Vortrag (8.7.) wird ein weitgehend unbekanntes Kapitel der Kirchengeschichte im Mittelpunkt stehen: Wie wächst aus den Kriegserfahrungen 1914-18 eine Initiative zum Frieden unter den Völkern Europas?

„Von vielen Kanzeln der Kirchen wurde der Erste Weltkrieg begrüßt“, sagte Landesbischof Meister. „‚Im Kriegsstoff liegt die göttliche Idee.’oder: ‚… es liegt Göttliches in den Stürmenden‘ – so wurde in Predigten verkündigt. Wir nähern uns den historischen und geistesgeschichtlichen Hintergründen der Kriegsbegeisterung, analysieren die Rolle der Kirche und fragen nach den Konsequenzen, die diese Haltung in der Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts hatte.“



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