Beschluss der Regionsversammlung: Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt
Region fördert Beratungsangebot in Garbsen und Seeelze
Die Landkarte der Beratungsangebote für Opfer häuslicher Gewalt wird bunter: Künftig soll es auch in Garbsen und Seelze Anlaufstellen geben. Die Regionsversammlung hat am Dienstag (17. Juli) beschlossen, dass die Region die Personalkosten sowie einen Teil der Betriebskosten für die dauerhafte Einrichtung eines Beratungsangebots in den beiden Städten übernimmt. Für dieses Jahr rechnet die Verwaltung mit Kosten von circa 9000 Euro, ab 2013 mit Kosten in Höhe von 39.200 pro Jahr. Im Vorfeld hatte der Gleichstellungsausschuss den Beschluss einstimmig empfohlen. Die notwendigen Beschlüsse in den Räten der Städte Garbsen und Seelze stehen noch aus. Sie sind Voraussetzung für die Realisierung des Vorhabens.
„Wir tilgen zwei weiße Flecken, in denen Opfer häuslicher Gewalt bisher kein adäquates Angebot hatten“, freut sich Petra Mundt, Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover. Ihr Ziel ist, für alle Kommunen der Region Hannover solche Anlaufstellen zu schaffen. Ein Großteil des Regionsgebietes ist bereits bestückt. In Barsinghausen, Gehrden, Wennigsen, Springe, Hemmingen und Pattensen steht die Einrichtung noch aus. „Mit dem Projekt für Garbsen und Seelze sind wir unserem Ziel aber wieder ein großes Stück näher gekommen“, sagt Mundt.
Geplant ist, dass die Städte Garbsen und Seelze jeweils den Raum und dessen Ausstattung zur Verfügung stellen. Die Koordinierungs- und Beratungsstelle der AWO Region Hannover e.V., die seit 2003 in der Region Opfer häuslicher Gewalt berät, soll die zusätzliche Beratungsarbeit in Seelze und Garbsen übernehmen. Seit 2006 bildet die AWO zusammen mit der Donna Clara Beratungsstelle aus Laatzen den sogenannten BISS-Verbund und bietet in dieser Funktion eine Erstberatung für Opfer häuslicher Gewalt an. Die neue Einrichtung soll eine nachsorgende Beratung sicherstellen. Es ist vorgesehen, dass eine Mitarbeiterin 30 Stunden pro Woche wechselweise in Garbsen und Seelze Sprechzeiten anbietet. Für beide Kommunen verzeichnet die AWO im Regionsvergleich relativ hohe Fallzahlen: 2011 wurden in Seelze 157 Fälle von häuslicher Gewalt registriert, in Garbsen 212 Fälle.
„Häusliche Gewalt ist ein Thema, das leider nie an Aktualität verliert“, sagt Gleichstellungsbeauftragte Petra Mundt. „Umso wichtiger ist es, Betroffene aktiv zu beraten und Hilfe anzubieten, damit sie wissen, welche Rechte sie haben und wie sie einem vermeintlichen Teufelskreis entkommen können. Die Arbeit der Beratungsstellen hat daher auch einen präventiven Charakter. Denn meistens bleibt es nicht bei einem Vorfall innerhalb einer Familie.“
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