Vortrag von Dr. Claudia Schmölders, Berlin
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Vortrag
Dr. Claudia Schmölders, Berlin
Hitler sieht uns an.
Recherche zu Heinrich Basedows Porträt von 1937/38
19.12.2018, 19.30 Uhr
Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule,
Legienstraße 35, Kiel
Eintritt frei.
Auf Einladung von Prof.in Dr. Christiane Kruse wird Claudia Schmölders von der Humboldt Universität Berlin im Rahmen des Seminars „Rassismus, Gewalt, Revolution – und die Rolle der Kunst“ an der Muthesius Kunsthochschule einen Gastvortrag halten. Unter dem Titel „Hitler sieht uns an. Recherche zu Heinrich Basedows Porträt von 1937/38“ untersucht sie diese besondere Porträtform.
Hitler gehört zu den meist porträtierten und gezeigten Personen der Weltgeschichte. Seit der Ausstellung von Rudolf Herz 1994 kennt man die Fabrikation des Leibfotografen Heinrich Hoffmann, der sämtliche Vorlagen der ab 1933 gemalten, offiziellen Porträts lieferte und zugleich Kurator der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ seit 1937 in München wurde. An dieser Ausstellung wollte sich wohl auch die Stadt Hamburg mit einem Bild von Heinrich Basedow beteiligen – als einer von rund 150 Konkurrenten, die sich in der Folge jährlich und meist vergebens meldeten. Aber das Bild wurde schon in Hamburg abgelehnt. Bis 1945 blieb es in Privatbesitz, gilt seither als verschollen. Augenscheinlich nach der
„Natur“, und eben nicht nach einer offiziellen Fotografie gemalt, steht es singulär in der Reihe der bekannten hagiographischen Porträts, auch wenn es heute eher wie eine Karikatur wirkt. Der Beitrag zeichnet die Psychogenese einer erzdeutschen kulturellen Konstruktion.
Dr. Claudia Schmölders lehrte als Privatdozentin am Kulturwissenschaftlichen Seminar der Humboldt Universität in Berlin mit Forschungsschwerpunkt Geschichte der Physiognomik. Sie war Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, Mitglied des PEN, erhielt 2004 den Heinrich Mann Preis der Berliner Akademie der Künste. Sie ist seit 2010 Mitglied der Deutschen Akademie. Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen auf dem Gebiet der Physiognomik.
Prof.in Dr. Christiane Kruse vertritt seit 2011 das Lehrgebiet Kunstgeschichte und visuelle Kulturen an der Muthesius Kunsthochschule, Kiel, und leitet dort das Institut für Kunst- Design- und Medienwissenschaften. Lehr- und Forschungstätigkeiten u.a. in Berlin, Dresden, Braunschweig, Wolfenbüttel, Marburg, Trier, Konstanz sowie zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt »Taking Offense. Religion, Art, and Visual Culture in Plural Configurations«, München 2018.
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