Würdigung für Ruth Gröne, Henry Korman und Salomon Finkelstein

Regionspräsident schlägt Verleihung der Ehrennadel vor

Pressemeldung der Firma Region Hannover

Ruth Gröne, Salomon Finkelstein und Henry Korman gehören zu den letzten Überlebenden des Holocausts in Hannover. Seit vielen Jahren setzen sich alle Drei für Aussöhnung und Verständigung ein und haben in zahlreichen Gesprächen als Zeitzeugen über ihre Erlebnisse während des sogenannten Dritten Reichs berichtet. Auf vielfältige Weise sind sie der Region Hannover und der Gedenkstätte Ahlem verbunden. Jetzt hat Regionspräsident Hauke Jagau vorgeschlagen, Ruth Gröne, Salomon Finkelstein und Henry Korman mit der Ehrennadel der Region Hannover auszuzeichnen und ihr Engagement auf diese Weise zu würdigen. Die Entscheidung darüber trifft die Regionsversammlung.

„Ruth Gröne, Salomon Finkelstein und Henry Korman haben zum Beispiel im Rahmen der deutsch-israelischen Jugendbegegnungen von ihren Erlebnissen während des Nationalsozialismus erzählt und den jungen Menschen auf diese Weise Einblicke und ein Verständnis ermöglicht, die ohne diese Berichte aus erster Hand nicht möglich wären“, sagt Regionspräsident Jagau. „Wer einmal bei einem solchen Gespräch dabei war, weiß, wie wertvoll, beeindruckend und auch berührend diese Begegnungen zwischen Zeitzeigen und Jugendlichen sind. Ich bewundere auch, dass sich Salomon Finkelstein, Ruth Gröne und Henry Korman ihren schmerzhaften Erinnerungen immer wieder stellen.“

Ruth Gröne wurde 1933 als Kind eines jüdischen Vaters und einer nicht-jüdischen Mutter in Hannover geboren. Sie erlebte den Alltag in den hannoverschen Jugendhäusern und wohnte schließlich ab 1943 in Ahlem auf dem Gelände der Israelitischen Gartenbauschule, die zur Sammelstelle für Deportationen und zum Gefängnis umfunktioniert worden war. Sie erlebte mit, wie ihr Vater verhaftet und deportiert wurde – er starb vermutlich im Mai 1945. Ruth Gröne lebt bis heute in Hannover-Ahlem.

Salomon Finkelstein wurde 1922 im polnischen Lodz geboren, als 17-Jähriger ins dortige Ghetto zwangsumgesiedelt und anschließend als Zwangsarbeiter in verschiedenen Lagern eingesetzt, ehe er ins Konzentrationslager Auschwitz kam. Die Befreiung dort am 27. Januar 1947 bekam er nicht mit – Salomon Finkelstein wurde auf einem der Todesmärsche beim Herannahmen der russischen Front weitergetrieben. Selbst am Tag seiner Befreiung war es nur der Zufall, dass er überlebte – die russischen Soldaten wollten den jungen Mann eigentlich trotz Sträflingskleidung erschießen. Auf der Suche nach überlebenden Familienangehörigen und Freunden verschlug es Salomon Finkelstein nach Kriegsende nach Hannover – er blieb.

Auch Henry Korman, Jahrgang 1920, stammt aus Polen, lebte dort in seiner Heimatstadt Radom ins Ghetto und meldete sich zur Arbeit in der Rüstungsindustrie, um zu überleben. Als das Ghetto 1942 aufgelöst und die Bewohnerinnen und Bewohner zum Abtransport in die Konzentrationslager zum Bahnhof getrieben wurden, verlor Henry Korman seine Eltern und drei seiner Schwestern für immer aus den Augen. Auch er wurde – wie Salomon Finkelstein – schließlich nach Auschwitz deportiert, von dort aus in weitere Lager, bis er schließlich am 6. April den Tordesmarsch nach Bergen-Belsen antrat. Er überlebte dank der Hoffnung auf eine baldige Befreiung, studierte nach dem Krieg in Schweden und lebt heute abwechselnd in den USA und in Deutschland.



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