Bayerns Kampf gegen „Mein Kampf“
Hitlers "Mein Kampf" wird ab 2016 frei zur Veröffentlichung / Das Institut für Zeitgeschichte arbeitet bereits an einer wissenschaftlichen Edition
Der Freistaat Bayern verliert 2015 die Urheberrechte an dem Buch „Mein Kampf“. Danach können Verleger die Schrift ublizieren. Bis dato verhindert Bayern jeden Publikationsversuch mit einer einstweiligen Verfügung. Um die Bevölkerung vor Propaganda und Volksverhetzung zu schützen? Wäre das der Fall, würden die deutschen Gesetze ab 2016 dafür sorgen, dass das Buch weiterhin in der Bundesrepublik nicht abgedruckt wird. Doch Juristen sehen diesen Fall nicht gegeben. Rechtsexperte Nikolaos Gazeas glaubt im Interview mit dem Cicero nicht an Verurteilungen ab 2016. Um diesen Fall eintreten zu lassen, müsse das Werk mit Kommentaren versehen werden, die einen aktuellen Bezug zur Verfassung herstellen. Damit würde die Schrift die demokratischen Grundwerte in Frage stellen – das wäre strafbar. In unkommentierter Form ist es lediglich ein historisches Dokument, das die kranken Gedanken eines wahnsinnigen Diktators wider gibt.
Bereits jetzt frei käuflich
Die Bevölkerung hat ein Recht darauf, zu erfahren, was dort geschrieben steht. Da es sich um einen 70 Jahre alten Text handelt, werden jüngere Leser wohl dazu neigen, das Buch nach wenigen Sätzen weg zu legen. Von denen, die das Buch lesen möchten und den Inhalt als Grundlage ihrer Überzeugung sehen, werden die meisten nicht bis 2016 warten, um das Buch in den Händen zu halten. Denn im Ausland ist das Buch frei käuflich. Und wer nicht extra in die Ferne reisen möchte, wird sich online Abhilfe verschaffen. „Mein Kampf“ ist also bereits im Umlauf und wird sich auch in deutschen Bücherregalen oder als E-Book längst wieder finden.
In der Bedeutungslosigkeit verschwinden
Eine kluge Maßnahme wäre es, wenn Bayern präventiv selbst „Mein Kampf“ veröffentlichen würde. Mit von Historikern verfassten Kommentaren, welche den Lesern helfen, das Gelesene richtig einzuordnen. Das müsste jedoch dringend vor 2015 geschehen, denn danach würde die Wirkung einer solchen Ausgabe verfliegen. Bis dahin wäre die kommentierte Ausgabe das einzige frei erwerbbare Exemplar in Deutschland. Nach 2015 würde es wohl in einer Flut von Ausgaben untergehen und in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
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