Vortrag: Sowjetische Kriegsgefangene in Norddeutschland – zwischen Vernichtungspolitik und Arbeitseinsatz
Veranstaltung der Gedenkstätte Ahlem der Region Hannover
Zwischen 1941 und 1945 kamen in deutschem Gewahrsam mindestens 2,6 Millionen sowjetische Soldaten ums Leben. Unter Missachtung von Völkerrecht und Genfer Konvention starben die Kriegsgefangenen aufgrund unzureichender Versorgung, brutaler Behandlung, harter Arbeit und gezielter Mordaktionen. In einem Vortrag am
Donnerstag, 12. Juli 2012, Haus der Region, Raum N001,
Eingang: Hildesheimer Str. 18, Hannover, Beginn: 19.00 Uhr
analysiert der Historiker Dr. Rolf Keller den Zusammenhang von Lagersystem, Arbeitseinsatz und Massensterben am Beispiel der drei „Russenlager“ Bergen-Belsen, Fallingbostel-Oerbke und Wietzendorf in der Lüneburger Heide. Seine Untersuchungen zeigen exemplarisch auf, wie eng im Deutschen Reich Vernichtungskrieg, Kriegsgefangenenwesen und Kriegswirtschaft verflochten waren.
Dr. Rolf Keller leitet die Abteilung Gedenkstättenförderung Niedersachsen der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Er war in den Jahren 1999 bis 2004 Vertreter des Landes Niedersachsen im deutsch-russischen Forschungsprojekt „Sowjetische Kriegsgefangene“.
Wie umfassend der Arbeitseinsatz sowjetischer Kriegsgefangener auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Niedersachsen war, dokumentiert eine Datenbank mit rund 1650 Arbeitskommandos auf der Internetseite der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Sie gibt Auskunft über Lagerstandorte, Einsatzbereiche und Arbeitgeber, Belegungszahlen und Todesfälle. Dr. Keller wird anhand von Beispielen aus der Region Hannover die Quellenbasis und den Aufbau der Datenbank erläutern.
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